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† Jaroslav Hauer 09287 87607
WGG Selb Ist Stützpunktschule Eishockey

Kooperation zwischen dem Gymnasium und dem VER Selb e.V. erreicht herausragenden Meilenstein

Mit großer Freude und nicht ohne Stolz nahmen das Walter-Gropius-Gymnasium Selb (WGG), die Selber Wölfe Juniors als auch die DEL2 die Nachricht auf, dass das WGG mit dem Status „Stützpunktschule Eishockey“ ausgezeichnet wurde. Dies ist ein Qualitätsprädikat, das sich eine Schule hart erarbeiten muss, und vor allem eins aussagt: Sport spielt hier eine wichtige Rolle. Sowohl für das WGG als auch für den VER Selb e.V. ist dies aber „nur“ ein herausragender Meilenstein in der Kooperation, vielmehr will man die Zusammenarbeit zukünftig weiter ausbauen und an der Verwirklichung der nächsten gemeinsamen Ziele arbeiten.

Vier Stunden Sport pro Woche zusätzlich

„Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir uns seit 30. April „Stützpunktschule Eishockey“ nennen dürfen. Das ist jetzt neben Klettern schon die zweite Sportart, für die wir diesen Status erreicht haben. Damit haben wir eine echte Herzensangelegenheit, für die sowohl wir als WGG als auch die Selber Wölfe Juniors sehr hart gearbeitet haben, verwirklichen können“,

berichtet Direktorin Tabea-Stephanie Amtmann mit leuchtenden Augen.

„Diesen Status bekommt man auch nicht einfach so. Man muss gegenüber dem Ministerium über mehrere Jahre nachweisen, dass man dieses Vorhaben mit der nötigen Ernsthaftigkeit vorantreibt und mit Leben füllt. Es wird sehr genau hingeschaut, dass keine Sportstunden gestrichen werden, dass die vier zusätzlichen Sportstunden pro Woche in der spezifischen Sportart – für uns eben Eishockey und Klettern – im Bereich des Wahlunterrichts stattfinden und dass wir auch an Wettkämpfen teilnehmen. Das wird auch laufend überwacht und wenn wir die Kriterien nicht mehr erfüllen würden, würden wir den Status auch wieder verlieren“,

ergänzt Sportlehrer und Mitarbeiter im Direktorat Robert Licht.

„Nicht nur wir, auch die Schüler sind glücklich, dass wir uns von der Eishockey-AG zur Stützpunktschule entwickelt haben. Genauso ist es für mich als Projektleiterin eine Bereicherung, außerhalb des normalen Unterrichts mit den Schülern zusammenzuarbeiten und sie von einer anderen Seite zu erleben. Es ist immer richtig cool, wenn wir zusammen auf Wettkämpfen unterwegs sind und wenn man sieht, mit wieviel Stolz und Herzblut sie ihre Schule vertreten“,

fügt Oberstudienrätin Anke Saalfrank hinzu, die seitens des WGG für die Gruppe „Eishockey“ zuständig ist. Anke Saalfrank ist es auch, die mit den Kollegen über Freistellungen und die Verschiebung von Prüfungen spricht.

„Sie nimmt hier eine wichtige Rolle ein. Ohne eine Koordinatorin, einen Koordinator auf Schulseite ist so ein Projekt zum Scheitern verurteilt. Hier braucht es viele Absprachen mit dem Kollegium, den Eltern und natürlich den Spielerinnen und Spielern“,

berichtet Tabea-Stephanie Amtmann.

„Wobei die Kollegen immer sehr viel Verständnis mitbringen. Auch wenn mal eine Prüfung verschoben werden muss oder die betroffenen Schüler nachschreiben müssen, was natürlich Mehraufwand bedeutet, spielen die Kollegen mit. Die meisten sind tatsächlich sehr eishockeyaffin“,

bricht Anke Saalfrank eine Lanze für die Lehrerschaft des WGG.

Sport und schulische Leistung werden gefördert

Die Motivation einer Schule, Stützpunktschule zu werden, muss von innen kommen. Denn die Anreize von außen sind nicht besonders hoch, wie Tabea-Stephanie Amtmann erläutert:

„Unser Stundenbudget ist knapp bemessen, da schmerzen zusätzliche vier Stunden Sport richtig. Als Eishockey-AG mussten wir das komplett selbst tragen, als Stützpunktschule bekommen wir immerhin für eine Stunde mehr Budget – allerdings für den Stützpunkt Eishockey und Stützpunkt Klettern gemeinsam.“

„Deshalb sind wir dem VER Selb e.V. auch sehr dankbar, dass die Eishockey-Stunden von Trainern der Selber Wölfe Juniors abgeleistet werden und damit sozusagen budgetneutral sind. Unsere Motivation als Schule ziehen wir hauptsächlich daraus, dass wir glückliche Schüler haben, weil es gelingt, Schule und Sport, Schule und Verein ideal zu verknüpfen“,

ergänzt Sportlehrer Robert Licht. Für den Verein ist das eine Win-Win-Situation, wie Sebastian Setzer, der 2. Vorsitzende des VER Selb e.V., fortführt:

„Wir sind natürlich daran interessiert, dem Nachwuchs möglichst viel Eiszeit zukommen zu lassen und da kommen uns die Nachmittagsstunden gerade recht. Zum anderen ist es auch keine Selbstverständlichkeit, dass die Schule Rücksicht auf unsere Jungs und Mädels nimmt. Wenn wir zum Beispiel Sonntag eine weite Auswärtsfahrt hatten oder Samstag/Sonntag eine Doppelauswärtsfahrt anstand, wird nach Möglichkeit bei der Terminierung von Leistungsnachweisen Rücksicht genommen. Zudem werden die Nachwuchsspieler von der Schule freigestellt, wenn zum Beispiel Lehrgänge vom Verband anstehen.“

Dass dies aber nur mit entsprechendem Zutun der Schüler möglich ist, stellt Anke Saalfrank noch einmal heraus:

„Das machen wir natürlich nur, wenn auch die schulischen Leistungen und das Verhalten stimmen. Da achten wir sehr drauf. Wenn die schulischen Leistungen absinken, gibt es keine Freistellung oder eben keine Einladung zu einem Wettkampf. Da ist die Enttäuschung natürlich oft groß, aber meistens gehen die schulischen Leistungen dann wieder schnell nach oben. Es motiviert die Schüler, wenn sie für gute Leistungen belohnt werden und dann wieder mit zu den Wettkämpfen fahren dürfen.“

Diese Wettkämpfe sind zum einen tatsächlich Schulvergleiche im Eishockey. Hier trat das WGG im letzten Jahr zum Beispiel mal gegen Amberg an und nahm heuer an einem Turnier teil. Dort ging es unter anderem gegen Teams aus Nürnberg und Mitterteich. Zum anderen zählen hier dann auch noch die Schulmeisterschaften im Eisschnelllauf mit rein:

„Spätestens im Bayern-Entscheid in Inzell in der Eisschnelllauf-Arena treffen unsere Eishockeyspieler dann auf die echten Eisschnellläufer mit ihren Klappschlittschuhen. Aber selbst da können wir dann zumindest beim Geschicklichkeitsparcours noch punkten“,

weiß Anke Saalfrank zu berichten.

„Auch uns als Verein ist es sehr wichtig, dass unsere Nachwuchsspieler einen ordentlichen Schulabschluss machen, deshalb unterstützen wir dieses Vorgehen der Schule auch voll“,

hakt Sebastian Setzer ein. Markus Gleich, Talent- und Standortentwickler der DEL2, freut sich ebenfalls außerordentlich über die enge und gute Zusammenarbeit des WGG Selb und der Selber Wölfe Juniors:

„Leider ist es heutzutage eher an der Tagesordnung, dass Sportstunden an den Schulen gestrichen werden. Das sehe ich auch am Beispiel meiner eigenen Kinder. Dieses Vorgehen ist vollkommen kontraproduktiv für die Entwicklung der Schüler. Deshalb begrüßen wir als Dachorganisation solche Kooperationen unserer Vereine mit den Schulen sehr. Es freut uns ungemein, dass es hier positive Beispiele gibt und am WGG die wöchentlichen Sportstunden sogar noch nachhaltig ausgebaut werden. Selb ist, wenn man die Einwohnerzahl betrachtet, der kleinste DEL2-Standort. Da muss man dann auch schauen, was in einer Kleinstadt überhaupt machbar ist hinsichtlich der Nachwuchsförderung. Und da ist die Kooperation zwischen Schule und Verein eine echt gute Maßnahme.“

Die Mitgliedschaft in der Eishockey-Schulmannschaft steht selbstverständlich nicht nur den Nachwuchscracks der Selber Wölfe Juniors, sondern allen interessierten Schülerinnen und Schülern offen.

„Wir sind noch nicht am Ende unserer Zusammenarbeit“

Mit dem Erreichen des Status „Stützpunktschule Eishockey“ geben sich weder die Verantwortlichen des WGG Selb noch die des VER Selb e.V. zufrieden.

„Das Erreichen dieses Meilensteins freut uns und macht uns stolz, allerdings ist das Interesse auf beiden Seiten groß, weitere Entwicklungsschritte zu machen“,

betont Tabea-Stephanie Amtmann.

„Ideen, was wir noch auf die Beine stellen möchten, haben wir genug. Jedoch können und wollen wir hier noch nicht konkret drüber sprechen. Ein kleines nächstes Ziel ist jedoch, ein Schulvergleichsturnier nach Selb zu holen“,

gibt Sebastian Setzer abschließend einen kleinen Ausblick in die Zukunft.

Foto: Karina Gorges

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