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† Jaroslav Hauer 09287 87607

Auch in diesem Jahr hatten die Wölfe-Fans im Rahmen eines Fanstammtisches wieder Gelegenheit bekommen, sich im direkten Gespräch mit den Profis auszutauschen

So richtig füllen wollte sich die Stadiongaststätte an diesem Abend nicht – und dennoch fanden sich einige Anhänger an den Tischen zusammen, um ihre Fragen an Spieler, Vorstandschaft und Trainer zu stellen.

„Vielen Dank an alle, die sich heute an diesem Fanstammtisch beteiligen“

eröffnete Fanbeauftragter Fabian Melzner die Runde und ergänzte beim Blick auf die eher dünn besetzten Tische:

„Lasst uns auch mit weniger Gästen in einen entspannten Abend starten.“

Zunächst durften die Anwesenden ihre Fragen an Vorstand Jürgen Golly, Peter Pahlen und Thomas Schramm richten.

Der Druck hat Wirkung gezeigt

Gleich zu Beginn kam das Thema „Trainer-Ultimatum“ auf den Tisch und die Frage, weshalb dieses letztendlich nicht konsequent durchgezogen wurde.

Wölfe-Boss Jürgen Golly fand deutliche Worte:

„Schon als die Unglücksserie der Wölfe im November begann, haben wir, die Vorstandschaft, mit Trainer Henry Thom Gespräche geführt. Mögliche Ursachen wurden diskutiert. Wir haben zunächst personell reagiert – Charley Graaskamp wurde durch Pavel Pisarik ersetzt und auch auf der Torhüter-Position haben wir uns verstärkt durch Andreas Mechel. Dann kam das unglückliche Spiel in Regensburg… Wir haben direkt nach dem Spiel mit Henry gesprochen und sahen es als notwendig an, Druck aufzubauen über die Öffentlichkeit. Und genau dieser Druck war wichtig und hat Wirkung gezeigt.“

Natürlich blieb das nicht das einzige Thema, das den Anwesenden unter den Nägeln brannte und sogleich sollte Jürgen Golly erklären, wie es zum starken Leistungsabfall der Mannschaft seit Mitte November kommen konnte. Golly:

„Da kam einiges zusammen – zunächst der Ausfall unseres Torhüters, gefolgt von den ersten Misserfolgen.Im Eishockey ist vieles Kopfsache. So kam schon bald Unsicherheit im Team auf, was zu dieser Negativspirale geführt hat.“

Von Jahreshauptversammlung bis Stadionbeleuchtung

Ein weiteres Brennpunktthema, welches schon seit Monaten in den sozialen Medien heiß diskutiert wird und die Gerüchteküche ordentlich zum Brodeln gebracht hat, war die Frage nach der noch nicht stattgefundenen Jahreshauptversammlung. Jürgen Golly erklärte dies damit, dass sich ein Sachverhalt ergeben habe, der steuerlich schwer zu behandeln sei. Für den Steuerberater sei es somit weiterhin nicht möglich, die Bilanz fertig zu stellen. Es werde laut Golly vermutlich im Juni oder Juli 2020 eine Jahreshauptversammlung für beide Jahre geben. Dies sei notwendig aufgrund anstehender Neuwahlen.

Es wurden noch weitere Themen diskutiert, wie etwa die Zukunft des Gebäudes, die öffentliche Gastronomie in der Stadiongaststätte, bis hin zur Stadionbeleuchtung – ehe gegen 20:00 Uhr die Spieler der 1. Mannschaft eintrafen. Das bewährte Speed-Dating-Format, bei dem die Spieler alle 15 Minuten zum nächsten Tisch wechseln, führte auch an diesem Abend wieder zu abwechslungsreichen Gesprächen.

Während sich die Anwesenden angeregt unterhielten, räumte Lanny Gare mit dem Gerücht auf, als künftiger Head-Coach an der Bande zu stehen:

„Um ehrlich zu sein, finde ich die Diskussion darüber ein wenig respektlos, denn Henry ist noch hier und ich spiele gerne auch in Zukunft für ihn.“

Grundsätzlich könnte sich der Routinier durchaus vorstellen, nach seiner Profikarriere als Trainer in irgendeiner Form aktiv zu werden. Zudem werde er wohl auch den Selber Fans auf Dauer erhalten bleiben:

„Ich wohne schon seit einigen Jahren mit meiner Familie in Selb. Wir haben uns in der Gegend ein Haus gekauft und fühlen uns hier wohl und zuhause.“

Es liegt noch viel Arbeit vor uns

Eine Sache lag den Fans noch im Magen: Die Situation am vergangenen Sonntagabend, als die Mannschaft nach dem Sieg gegen Rosenheim direkt in der Kabine verschwand, statt sich von den Fans auf dem Eis feiern zu lassen. Wölfe-Kapitän Florian Ondruschka fand die passende Erklärung:

„Wir wollten damit niemanden verärgern und das ging wirklich nicht gegen die Fans. Wir wollten uns zu diesem Zeitpunkt einfach noch nicht feiern lassen – es wäre falsch gewesen. Es liegt noch viel Arbeit vor uns.“

Trotz der relativ geringen Besucherresonanz, war es alles in allem ein gelungener Abend, an dem Fans und Akteure sich Face-to-Face Rede und Antwort stehen konnten. Torwart Niklas Deske brachte es abschließend auf den Punkt, indem er sich bei einem Fan für sein Kommen bedankte:

„Ich freue mich über jeden, der heute Abend gekommen ist, um mit uns zu reden. Ein persönliches Gespräch bewirkt wesentlich mehr, als lediglich bei Facebook einen negativen Kommentar zu hinterlassen.“

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