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† Jaroslav Hauer 09287 87607

Wölfe-Coach Henry Thom blickt voller Tatendrang und Optimismus auf die neue Saison

Herr Thom, Sommerpause, für Eishockeyfans die mit Abstand schlimmste Zeit des Jahres. Wie erging es Ihnen ohne Eishockey?

Henry Thom: Ganz gut (lacht). Den Sommer über habe ich zuhause am Timmendorfer Strand verbracht, zusammen mit der Familie hatten wir das traumhafte Wetter ausgenutzt und natürlich vieles miteinander unternommen. Ganz ohne Eishockey ging es dann doch nicht, hatte ja einiges zu tun, was die Kaderzusammenstellung anging. Bald ist die Zeit mit der Familie zu Ende, am 23.08.2018 geht es dann wieder nach Selb….und dann kann es mit dem Eishockey wieder losgehen.

Die letzte Saison ist abgearbeitet, der Blick richtet sich nach vorne auf die neue Oberliga-Saison 2018/2019. Tut sich noch etwas im Kader mit weiteren Neuzugängen?

Henry Thom: Nein, wie es aktuell aussieht, sind wir durch und werden nichts mehr tun. Warum auch, es schaut auch nicht schlecht aus, wir haben 19 Spieler im Kader – das kann sich durchaus sehen lassen.

Vier Neuzugängen stehen 6 Abgänge gegenüber – mit Piwowarczyk, Mudryk und Geisberger verließen u.a. drei herausragende Spielerpersönlichkeiten nach sieben erfolgreichen Spielzeiten den Wolfsbau. Wie schwer wiegen speziell diese namhaften Abgänge?

Henry Thom: Tja, so ist es eben im Sport, es wird immer mal Wechsel und Veränderungen geben. Im letzten Jahr hatten wir großen Aderlass in der Defensive, in diesem Jahr ist es bei uns im Angriff. Ja, wir haben unbestritten Qualität verloren, aber ich bin guter Dinge, dass unsere Neuen bestens ins Team reinpassen, zudem sind wir jünger und schneller geworden.

Bei der Besetzung der zweiten Kontingentstelle fiel die Entscheidung auf Ryan McDonough.
Auf was für einen Spielertyp dürfen wir uns freuen?

Henry Thom: Ryan ist ein läuferisch und technisch sehr starker Spieler. Wir können uns auf einen sehr starken Mittelstürmer einstellen, der beide Enden der Eisfläche gut spielt, zudem agiert er mit viel Kreativität und hat ein gutes Näschen fürs Toreschiessen.

Weiteres frisches Blut und neue Hoffnungsträger im Wölfe-Team neben McDonough sind Florian Lüsch, Erik Gollenbeck und Andreas Geigenmüller. Was versprechen Sie sich von den besagten Neuen?

Henry Thom: Vor allem sehr viel Tempo, wir wollen und werden noch schneller nach vorne spielen, alle genannten Neuen bringen diese Komponente schnelles Hockey mit. Zudem konnten wir charakterstarke Spielertypen verpflichten, die auch da hingehen, wo es wehtut. Ein jeder von ihnen wird seine neue Rolle im Team erst finden müssen, das wird vielleicht ein wenig dauern. Aber ich bin fest überzeugt, dass alle Neuzugänge zu neuen Leistungsträger im Team werden.

Noch ein Wort zu Andreas Geigenmüller. Von den Fans als „Königstransfer“ bezeichnet, wechselt ein Bayreuther Urgestein nach vielen erfolgreichen Jahren zum Lokalrivalen. Wird Geigenmüller eine Schlüsselrolle zuteil?

Henry Thom: Natürlich, ich habe große Erwartungen in ihm und deshalb haben wir ihn auch nach Selb geholt. Andreas verfügt über immens große Erfahrung, er wird uns stärker machen und uns weiterhelfen. „Geige“ weiß wo das Tor steht, ist aber auch einer, der sich wohl fühlen und Teil dieser Mannschaft sein will, um Erfolg zu haben. Das hat mich in den zahlreichen Gesprächen mit ihm sehr überzeugt. Aber Geigenmüller ist ein Teil des Teams und nur gemeinsam können wir erfolgreich sein. Obendrein ist es mir ganz egal, wer die Tore schießt. Ob Geigenmüller oder Böhringer – für mich nicht wichtig, Hauptsache wir schießen die Tore und am besten immer ein Tor mehr als der Gegner.

Im letzten Jahr hatten wir ein außergewöhnliches Verletzungspech auf der Torhüterposition. Gut, dass dabei die Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner Füchse Weißwasser bestens funktionierte. Wird diese Kooperation auch in der neuen Saison 2018/2019 bestehen?

Henry Thom: Dazu kann und möchte ich aktuell nichts sagen. Sobald die Verhandlungen abgeschlossen sind und alles perfekt ist, werden wir es vermelden. Bis dahin bitte noch um Geduld.

Silbermann, Klughardt oder Böhringer – drei eigene Nachwuchsakteure, die ihre Feuertaufe in der Oberliga bestanden und auf die der VERein weiter baut. Stoßen weitere junge Kräfte aus dem Nachwuchs nach oben und dürfen Oberligaluft schnuppern?

Henry Thom: Ja, z.B. Max Gimmel. Max wird auf jeden Fall in der Vorbereitung dabei sein und dann werden wir sehen, wo er steht und ich entscheide wie es weitergeht. Zudem ist bei Max geplant, dass er auch während der restlichen Saison so ca. 1-2 Mal pro Woche bei der 1. Mannschaft mittrainiert, damit er auch den nächsten Schritt gehen kann. Ob neben Grimmel noch weitere Nachwuchsakteure
Oberligaluft schnuppern dürfen, wird sich zeigen. Ich werde weiterhin auf talentierte Nachwuchsleute mein Auge werfen und natürlich in engen Austausch mit unserem hauptamtlichen Nachwuchstrainer Cory Holden stehen.

Der Saisonstart ist für den 28. September terminiert, die ersten Testspiele im Rahmen des HochfrankenCups am 1. und 2. September. Bis dahin wird aber viel Schweiß bei den Jungs fließen. Wie sieht grob der Zeitplan des Sommertrainings für die Spieler aus?

Henry Thom: Die Jungs, die in Selb wohnen sind schon lange im Sommertraining und arbeiten unter der Leitung von Fitnesstraining Tobi Hoffmann ihre eigenen Kraftpläne ab. Anfang der Saison stehen natürlich die üblichen Fitnesstests an, um zu sehen, wo alle leistungsmäßig stehen, wer seine Hausaufgaben im Sommer gemacht hat und wer noch nachlegen muss. 1 Woche vor dem HochfrankenCup wird dann das komplette Team in Selb zusammenkommen und auch gemeinsam trainieren. Vorher ist ein Großteil bereits auf dem Eis – im benachbarten Eger.

Mit Hamburg und Timmendorf ein Doppelauswärtswochenende im hohen Norden, beim HochfrankenCup mit Essen, Kitzbühl und dem tschechischen Vertreter Most abwechslungsreiche, neue Gegner in der Vorbereitung. Wie wichtig sind für Sie die Testspiele und welche Erkenntnisse wollen Sie aus der Vorbereitung ziehen?

Henry Thom: Die Testspiele sind natürlich wichtig, um sich als Mannschaft weiterzuentwickeln und die Neuen zu integrieren. Man will wissen wo man steht und Ergebnisse sind für mich absolut sekundär. Das Wichtigste ist, dass man sich von Spiel zu Spiel verbessert und taktische Sachen einüben kann. Nachdem wir – wie schon erwähnt – viele Veränderungen in der Offensive haben, werde ich hier speziell viel rotieren lassen, um zu sehen, wer mit wem am besten zusammenpasst/ harmoniert. Testen, ausprobieren…wenn nicht in der Vorbereitungsphase…wann dann.

Die Fans fiebern schon auf das Aufeinandertreffen gegen die Wohnbau Moskito Essen aufgrund der seit Jahren bestehenden Fanfreundschaft. Auf welchen Gegner in der Vorbereitung freuen Sie sich besonders?

Henry Thom: Auf alle, das erstmals ausgetragene Turnier ist natürlich etwas komplett Neues und eine tolle Sache. Ob Essen oder auch die beiden ausländischen Teams – das werden interessante Vergleiche werden. Toll, dass so ein Pokal stattfinden kann. An dieser Stelle ein Dankeschön an alle, die diesen Cup möglich machen, auch Fanclubs sind hier groß eingebunden und wirken organisatorisch mit – das ist klasse. Der HochfrankenCup ist das eine, aber gleichermaßen freue ich mich auf die Tests gegen Halle oder das Nordwochenende in Hamburg und Timmendorf. Habe bekanntlich jahrelang im Norden gearbeitet und somit ist es auch mal schön für mich, zurückzukommen und mit meinem Club Freundschaftsspiele austragen zu dürfen.

Abschließend. „Wackelkandidat Riessersee“ ist nach langem Warten nun das 12. Team im Süden. Wie schätzen Sie das somit feststehende 12er Teilnehmerfeld?

Henry Thom: Insgesamt finde ich die Liga in der Breite ausgeglichener als in der letzten Serie besetzt. Die Mannschaften, die letztes Jahr neu dazukamen, haben dazu gelernt und werden sich weiter verbessern und noch näher an die etablierten Vereine heranrücken. Höchstadt z.B. ist ein unheimlich guter Aufsteiger mit einem stark zusammengesetzten Kader. Für Spannung ist gesorgt, die Liga ist noch enger zusammengerückt.

Und welche Zielsetzung haben Sie für Ihr Team?

Henry Thom: Ähnlich wie im letzten Jahr. Auch diesmal wollen Heimrecht in der ersten Runde und soweit oben stehen wie möglich. Und dann schauen wir mal was möglich ist…..

Das Interview führte Uwe Dutkiewicz – Mitglied VER Presseteam

Beitragsserien: Saisonvorbereitung 2018/2019
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