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† Jaroslav Hauer 09287 87607
VER Selb E.V. Gliedert Profisport Aus

VERein und Spielbetriebsgesellschaft werden weiter als Einheit auftreten – Mitgliederversammlung verläuft harmonisch

Der VER Selb e.V. hat ab sofort zwei neue Mitglieder im 3-köpfigen Vorstandsgremium. Die früheren Vorstände Nr. 1 und 2, Jürgen Golly und Thomas Manzei, werden voraussichtlich Geschäftsführer der Spielbetriebsgesellschaft. Der frühere 3. Vorstand, Dr. Andreas Golbs, führt den VER Selb e.V. zukünftig als 1. Vorstand. Seine Stellvertreter sind Sebastian Setzer (2. Vorstand) sowie Wolfgang Schwarzer (3. Vorstand). Mit nur einer Gegenstimme ermächtigen die anwesenden 55 stimmberechtigten Mitglieder den Vorstand zur Ausgliederung und Übertragung des Spielbetriebs der Lizenzspielermannschaft (DEL2-Mannschaft Eishockey) auf eine noch zu gründende externe Betriebsgesellschaft.

VERein wächst in fast allen Abteilungen

Mit durchweg positiven Meldungen eröffnete der scheidende Vorsitzende Jürgen Golly die Mitgliederversammlung. Zählte der VER Selb e.V. im Jahr 2021 noch 715 Mitglieder, so wuchs diese Zahl bis zum Stichtag kurz vor der Versammlung um 58 Personen auf 773 Mitglieder an. Dies ist eine Folge des sehr erfreulichen Zulaufs im Nachwuchsbereich der Sparten Eishockey als auch Kunstlauf. Eishockey-Nachwuchsleiter Sebastian Setzer zeigte sich hocherfreut über einem “in diesem Ausmaß nie dagewesenen Zulauf in der Laufschule”.

Eishockey-Profimannschaft steigt auf und hält zweithöchste Spielklasse

Trotz einer sehr schwierigen Saison 2021/2022 für unsere Profi-Mannschaft, konnte wenige Tage vor der Mitgliederversammlung der Klassenerhalt in der DEL2 gefeiert werden. Schwierig war die Saison aus mehreren Gründen, so Jürgen Golly. Zum einen hat man nach der Meistersaison 2020/2021 erst sehr spät mit der Kaderplanung beginnen können (der sportliche Aufstieg wurde im Mai erreicht, als der Spielermarkt schon so gut wie leer war) und zum anderen hat man schwer mit Verletzungen und Erkrankungen zu kämpfen gehabt. Doch nicht nur die Zusammenstellung eines konkurrenzfähigen Kaders war eine große Herausforderung. Auch die Lizenzierung sowie die Erfüllung von Auflagen hinsichtlich der Infrastruktur in der NETZSCH-Arena mussten mit erheblichem Aufwand gestemmt werden.

Auch Eishockey-Nachwuchs als auch 1b-Team halten Niveau

Eishockey-Nachwuchsleiter Sebastian Setzer blickte zufrieden auf die vergangene Spielzeit zurück. Die Laufschule erfreue sich eines in diesem Ausmaß nie dagewesenen Zulaufs, die neu eingeführte U7 habe eine gute erste Saison absolviert, die Mannschaften U9 und U11 spielen weiter in der Meldeklasse A, dem höchsten Niveau, das in diesen Altersklassen möglich ist, und die Teams U13 bis U17 verbleiben alle in der höchsten bayerischen Spielklasse, der Bayernliga. Auch die U20 spielt weiter in der DNL3, der dritthöchsten deutschen Liga.

Die zweite Eishockey-Seniorenmannschaft, das 1b-Team, wird auch in der kommenden Spielzeit wieder in der Landesliga an den Start gehen und ihrem Auftrag, junge Spieler an die Profimannschaft heranzuführen, bestmöglich nachkommen.

Kunstlauf- und Eisstock-Abteilung auf Deutschen Meisterschaften

Trotz widriger Umstände aufgrund der Pandemie waren auch die Abteilungen Kunstlauf und Eisstock sportlich erfolgreich. Die Kunstläufer mussten sich aufgrund der ungewöhnlich kurzen Periode ohne Eis in der NETZSCH-Arena mehr auf den Eiskunstlauf als auf den Rollkunstlauf konzentrieren. Das jährliche Schaulaufen fiel der Pandemie zum Opfer. Dennoch entsandte die Abteilung Sportlerinnen zu den Bayerischen, Süddeutschen und Deutschen Meisterschaften.

Bei den Eisstockschützen konnten die Herren die Klasse halten, eine Damenmannschaft wurde vergangene Saison nicht ins Rennen geschickt. Als Einzelsportler startete Jannik Purucker beim Bayernpokal, bei den Bayerischen sowie Deutschen Meisterschaften und erzielte dort sehr gute Ergebnisse. Die WM-Qualifikation verpasste er nur knapp.

Finanziell solide – trotz Corona

Einen Einblick in die finanzielle Lage gab 3. Vorsitzender Dr. Andreas Golbs. Trotz Mehraufwendungen im ideellen Bereich als auch im Profisport wurde sehr gute Arbeit geleistet und man konnte das Geschäftsjahr bei Ausgaben von etwa 1,546 Millionen Euro und Einnahmen von etwa 1,495 Millionen Euro mit einem Minus von etwa 51.000 Euro abschließen. Hier erwarte man laut Golbs aber noch Zahlungen aus den Coronahilfen, wodurch sich der Fehlbetrag noch hin zu einer “roten Null” entwickeln dürfte. “Wenn man bedenkt, welchen Herausforderungen aufgrund der Pandemie und der dadurch bedingten Auflagen (fehlende Zuschauer- und Bewirtungseinnahmen, Mehraufwendungen beim Ordnungsdienst usw.) wir gegenüberstanden und wir uns zwischenzeitlich mehrmals die Frage stellen mussten, ob wir das überleben können, dann können wir mit diesem Ergebnis zufrieden sein”, lautete das Fazit von Dr. Andreas Golbs.

Somit wurde die Vorstandschaft auch ohne Gegenstimme entlastet.

Ausgliederung des DEL2-Teams auf den Weg gebracht

Bislang war der VER Selb e.V. eine der wenigen Ausnahmen in der DEL2 als auch in der Oberliga, die den Spielbetrieb der Lizenzspielermannschaft nicht an eine externe Betriebsgesellschaft ausgegliedert hatte. Als Gründe, die die Ausgliederung und Gründung einer Spielbetriebsgesellschaft notwendig machen, führte Jürgen Golly an, dass man damit den Verein vor dem Verlust der Gemeinnützigkeit als auch vor möglichen Zahlungsschwierigkeiten bzw. einer möglichen Insolvenz der Profiabteilung schützen wolle. Zudem sei es schwierig bzw. nahezu unmöglich, für einen Verein in dieser Größenordnung noch Menschen zu finden, die sich ehrenamtlich für ein Vorstandsamt zur Verfügung stellen. Dies sei schon für den VER Selb e.V. auch ohne Profiabteilung bei einem Etat von etwa 300.000 Euro eine große Verantwortung. Was man mit dieser Maßnahme keinesfalls erreichen wolle, sei eine Entfremdung zwischen Profisport und Verein. Es gäbe genügend Beispiele, wo dies nicht optimal gelaufen wäre und man wolle Fehler, die hier gemacht wurden, unbedingt vermeiden. Nach ausführlicher Erklärung der Inhalte,

  • Wahrung eines einheitlichen Erscheinungsbilds von Verein und GmbH in der Öffentlichkeit
  • Einheitlicher Außenauftritt des Gesamtstandorts inklusive Wolfsbau gGmbH und Vorwerkliegenschafts GmbH und Gründung eines übergeordneten Verwaltungsrats
  • Sicherung und Stärkung des Eissport-Standorts Selb
  • Nachwuchsförderung in allen Bereichen
  • Ausbildung von Nachwuchs-Eishockeyspielern durch den Verein für den Einsatz in der Lizenzspieler-Mannschaft

nämlich der abzuschließenden Kooperationsvereinbarung sowie der jeweiligen Rechte und Pflichten der Gesellschaft sowie des Vereins, wurde der Vorstand von der Mitgliederversammlung bei einer Gegenstimme ermächtigt, den Spielbetrieb der Lizenzspielermannschaft an die externe Spielbetriebsgesellschaft zu übertragen sowie sämtliche dafür erforderlichen Verträge mit der Spielbetriebsgesellschaft abzuschließen.

Um die Gründung der Spielbetriebsgesellschaft kümmern sich Jürgen Golly und Thomas Manzei, die unter anderem selbst als Gesellschafter einsteigen und – sofern sie von den Gesellschaftern dazu ermächtigt werden – als Geschäftsführer fungieren werden.

Setzer und Schwarzer neu im Vorstand

Nachdem die beiden langjährigen Vorstandsmitglieder Jürgen Golly und Thomas Manzei die Geschäftsführung der noch zu gründenden Spielbetriebs-GmbH übernehmen werden, kandidierten sie nicht mehr für den Vorstand. Stattdessen wurden Dr. Andreas Golbs (bisheriger 3. Vorstand) als 1. Vorstand, Sebastian Setzer als 2. Vorstand sowie Wolfgang Schwarzer als 3. Vorstand vorgeschlagen und jeweils ohne Gegenstimme gewählt.

Bild: Corinna Fippl

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