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† Jaroslav Hauer 09287 87607

Rückblick auf die PlayoffSerie 2012/2013

Der Wolf ist der Stärkere von beiden und dominiert den Fuchs. Der Fuchs wäre ihn gerne los.
So der oberste Eintrag bei Wikipedia, wenn man nach beiden Tieren im Vergleich sucht.

Alle Eishockeyfans der Selber Wölfe unterschreiben diesen Eintrag sofort. Umgemünzt auf die anstehenden Achtelfinalplayoffs gegen die Füchse Duisburg würde dies ein Weiterkommen im Achtelfinale für unsere Jungs bedeuten. Dass uns mit Duisburg ein ganz unangenehmer Gegner bevorsteht ist fakt, es wird ein ähnlich schweres Unterfangen wie einst vor fünf Jahren.
Ja, in der Saison 2012/2013 hieß unser damaliger Viertelfinalgegner ebenfalls Duisburg.

Heiße Serie, viele Strafzeiten und meist siegreiche Auswärtsteams

In einer sehr hartumkämpften, emotionalen und teilweise überharten Serie setzten sich unsere Wölfe mit 3:2 nach Spielen durch. Eine Serie, die nichts für schwache Nerven und kurios zugleich war: in den ersten vier Partien gewann stets das Auswärtsteam auf fremden Eis, ehe unsere Jungs in Spiel 5 den Matchball nutzten und vor ausverkauftem Haus Duisburg in die Sommerpause und sich selbst ins Halbfinale schossen.

Wer sind aber nun diese Füchse Duisburg, mit denen wir es nun in der Serie „Best of Five“ zu tun haben werden? Die Anfänge des Duisburger Eishockeys gehen zurück in die 70er Jahre, die Füchse Duisburg gibt es jedoch erst seit 2004 und sind der Nachfolgeverein des EV Duisburg, des Duisburger SV und des Duisburger SC.

Zu den größten Erfolgen unseres Gegners zählen zweifelsohne der Aufstieg in die Eishockey Bundesliga 1979 und der spätere Aufstieg in die DEL 2005, der sie bis 2009 angehörten. Meistertitel im Jahr 2000, 2016 im Norden und der Titel im Westen 2015, lassen auf einen gutgefüllten Trophäenschrank schließen.

Gescheitert an den eigenen, zu hohen Ambitionen

„Liga rocken – hungriges Füchse-Team will erneut hoch hinaus“, so die Headline 2012/2013 in einem Sonderheft eines Eishockeyfachblattes. Als wir einst im März 2013 auf Duisburg trafen, wussten wir im Vorfeld nicht was uns erwartet. Unsere Wölfe reisten als Tabellenzweiter des Südens in den Westen der Republik. Die Füchse ihrerseits schlossen hinter Kassel, Frankfurt und Bad Nauheim „nur“ als Vierter die Hauptrunde ab, auch nach der Endrunde musste sich die Duisburger hinter den genannten Top3-Clubs einreihen. Sage und schreibe 46 Feldspieler und 4 Torhüter standen dem damaligen EVD-Coach Franz Fritzmeier (mittlerweile Sportdirektor bei den Löwen Frankfurt/DEL2) während einer langen Saison zur Verfügung. Immer aus dem Vollem schöpfen hat nicht nur Vorteile – „eine richtige Mannschaft hatten wir eigentlich nie“ so die überwiegende Fanaussage beim Saisonfazit. Hohe Ziele, gescheitert an den eigenen, zu hohen Ansprüchen? Und dann kamen wir, der „Dorfverein aus Bayern“ (Originalaussage eines Offiziellen) und landeten zweimal in der Scania-Arena zu Duisburg, die mittlerweile zur Kenston Arena umbenannt wurde, einen Auswärtssieg. Ernüchterung pur im Duisburger Lager, abermals scheiterte man an den eigenen, zu hohen Ansprüchen.

Wölfe gegen Füchse – Playoff-Serie 2012/2013 – kurz und knapp

15.03.2013:
Auftakt der Playoffserie. Vor 2.500 Zuschauern gewinnt Duisburg mit 3:1 in Selb
Jeschke brachte seine Farben nach 5 Minuten in Front – zweimal Mebus und Preibisch sorgten für Ernüchterung im Wolfsbau

17.03.2013:
Wölfe schlagen zwei Tage später gnadenlos zurück.
3:0 gewinnen unsere Jungs durch Tore von Mudryk (2) und Schadewaldt und verlassen die Scania-Arena als verdienter Sieger. „Die wollten Schlägereien erzwingen um unseren Kader zu schwächen“, so im Nachgang der damalige Wölfe-Trainer Cory Holden. Über 200 Strafminuten darunter Spieldauer- und Matchstrafen belegten es – es war eine „Schlacht“.

19.03.2013:
Spiel Nummer 3 abermals eine ganz enge Kiste. Duisburg geht erstmals mit 2:1 in der Serie in Front. Schütt´s 1:2 Anschlusstreffer drei Minuten vor Ende war an diesem Abend zu wenig gegen die Füchse.

22.03.2013
Wieder gewinnt das Auswärtsteam – unsere Wölfe schlagen zurück. Vor 2.060 Fans gelingt unseren Wölfen ein starker Auswärtsauftritt und ein verdienter 5:3 Sieg. Torschützen für das aufopferungsvoll kämpfende Rudel: dreimal Geisberger, Schadewaldt und Neumann.

24.03.2013
Matchball für Selb. Um 20.25 Uhr ist es soweit – vor ausverkauften Hause gelingt mit einem 2:1 Erfolg über die Füchse der Halbfinaleinzug. Den schnellen Rückstand egalisieren Geisberger und Piwowarczyk. Selb im Halbfinale – Duisburg in der Sommerpause

Niki und die „Helmabwehr“

Angesprochen auf die damaligen Playoffs gegen Duisburg, erinnern sich viele meist nur noch an „Niki Meiers Helmabwehr.“ Was war passiert? Nach ständigen unfairen Attacken und einigen Stockschlägen von Brett Breitkreuz wurde Niki Meier auch noch von Clark Breitkreuz angegangen. Dann war das Maß voll und Meier wehrte sich – verständlich, aber leider mit dem Helm. Die Folge: Matchstrafe
„Was ich gemacht habe, war sicherlich nicht ganz regelkonform, das muss ich mir ankreiden lassen. Ich hatte im Eifer des Gefechtes einen Aussetzer“, so Meier im Nachgang Selbstkritik übend.

Es beginnt ab sofort alles bei Null

Was 2013 passierte ist Vergangenheit, aber auch die bisherigen Erfolge in dieser Saison beider Teams sind Schall und Rauch. Jetzt in den Playoffs zählt es. Vergessen sind die Vor- und Meisterrunden sowie die einzelnen Platzierungen. Für beide Teams wäre ein frühzeitiges Ausscheiden in den Playoffs ein herber Rückschlag in der sportlichen Weiterentwicklung des Vereins. „Mit neuem Personal zu altbekannten Zielen“, so titelte ein Fachmagazin vor der Serie über unsere Gäste. 11 Neuzugänge standen 9 Abgängen gegenüber, aber auch noch während der laufenden Serie gab es Änderungen. Insbesondere auf dem Trainerstuhl, der in Duisburg einem Schleuderstuhl gleichkommt. Der aktuelle Füchse-Coach Reemt Pyka ist nach Irwin und Petrozza mittlerweile Trainer Nummer 3 in dieser Serie. Und blickt man bis 2014 zurück standen sage und schreibe 10 verschiedene Trainer (!!!) auf der Füchse-Kommandobrücke.

Freuen wir uns abschließend auf eine tolle, spannende und aus Selber Sicht erfolgreiche Playoff-Serie gegen die Füchse Duisburg und hoffen wir, dass die Selber Playoff-Bärte möglichst sehr lange sprießen und wachsen dürfen.
Es kann los gehen – die geilste Zeit des Jahres mit den Playoffs beginnt!!!

Fotos: Mario Wiedel
Beitragsserien: Meisterrunde OL Süd 2017/2018
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