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† Jaroslav Hauer 09287 87607
Ein Vorzeitiges Silvester-Feuerwerk

VER Selb – EC Bad Tölz 5:3 (4:0,1:1,0:2)

Der VER Selb trumpft in der Eishockey-Oberliga gegen den EC Bad Tölz eine halbe Stunde lang groß auf. Erst nach dem 5:0 lassen die „Wölfe“ die Zügel etwas schleifen.

VER Selb: Suvelo (41. Kümpel) – Schütt, Hendrikson, Dunlop, Nägele, Meier, Roos, Lilik – Piwowarczyk, Mudryk, Geisberger, Schiener, Schmid, Moosberger, Neumann, Heilman, Pauker, Schwarzmeier, Neugebauer, Galvez.

Schiedsrichter: Naust (Iserlohn). – Zuschauer: 2054. – Tore: 6. Min. Geisberger (Lilik) 1:0, 8. Min. Nägele (Moosberger, Schiener) 2:0, 11. Min. Piwowarczyk (Mudryk, Schütt; 5-4) 3:0, 18. Min. Piwowarczyk (Geisberger) 4:0, 26. Min. Mudryk (Schütt, Piwowarczyk; 5-4) 5:0, 31. Min. Lewis (Wachter) 5:1, 42. Min. Velebny (Fischhaber, Kabitzky) 5:2, 56. Min. Kathan (Ketterer) 5:3. – Strafminuten: Selb 4, Bad Tölz 10.

Die „Wölfe“ mussten ohne Kapitän Schadewaldt, Hördler (beide verletzt) und Schneider (krank) antreten. Gespannt waren die Zuschauer auf das Heimdebüt von Neuzugang Dunlop, der einen Probevertrag für vier Spiele erhalten hat. Der 30-Jährige hatte einige gute Szenen und war Teil einer Selber Mannschaft, die im ersten Drittel ein verfrühtes Silvester-Feuerwerk abschoss. Die Gäste, die wegen der winterlichen Straßenverhältnisse und eines Staus bei Regensburg eine etwas längere Anreise als geplant hinter sich hatten, wussten nicht, wie ihnen in diesen ersten 20 Minuten geschah.

Die sonst so vor Selbstvertrauen strotzenden Tölzer „Buam“ hatten der Selber Offensiv-Power nichts entgegenzusetzen. Den Torreigen eröffnete Geisberger nach sechs Minuten. Sekunden später hatte Neugebauer bereits den zweiten Treffer auf dem Schläger, scheiterte aber an Torwart Wölfl. Besser machte es in der achten Minute Nägele, der ein überlegtes Zuspiel von Moosberger zu seinem ersten Saisontor nutzte. Und die „Wölfe“ machten weiter Dampf. Pauker tankte sich durch zwei Bad Tölzer durch und wurde auf Kosten einer Strafzeit gebremst. In Überzahl benötigten die Hausherren lediglich 13 Sekunden zum 3:0 durch Piwowarczyk. Die Selber Fans waren begeistert – im Gegensatz zu den wenigen Gäste-Anhängern, die entsetzt über das hilflose Auftreten ihrer Mannschaft waren und in der 18. Minute den vierten Streich der wie entfesselt aufspielenden „Wölfe“ anschauen mussten. Erneut war Piwowarczyk der Torschütze.

Nur nicht nachlassen, hatte wohl Trainer Cory Holden als Devise in der Kabine ausgegeben. Und seine Mannschaft tat ihm zunächst den Gefallen. Moosberger kam Sekunden nach Wiederbeginn zu einer dicken Möglichkeit. Und Paukers Schuss in der 22. Minute sahen viele Zuschauer schon im Tor – nur eben der Schiedsrichter nicht. Er hatte den Puck am Pfosten gesehen. In der 26. Minute war es aber doch soweit mit dem fünften Treffer für die „Wölfe“. Die ließen sich dieses Mal in Überzahl etwas länger Zeit. Sechs Sekunden vor Ablauf der Bad Tölzer Strafzeit hielt Mudryk den Schläger in einen Schuss von Schütt – und es stand ein 5:0 auf der Anzeigetafel.

Möglichkeiten für die Gäste waren bis zu diesem Zeitpunkt Fehlanzeige. Und selbst beim ersten Powerplay der „Buam“ kam nur ihr eigenes Tor in Gefahr. Nach einer Slapstick-Einlage von Torwart Wölfl, der bei einem kleinen Ausflug aus seinem Tor auf dem Hosenboden landete, verpasste Mudryk nur knapp die Scheibe vor dem leeren Gehäuse.

In der 31. Minuten liefen die „Wölfe“ in einen Konter und mussten das 5:1 hinnehmen. Bad Tölz kam nun ein bisschen besser ins Spiel, profitierte dabei vor allem von der ein oder anderen Nachlässigkeit der Selber. Tonangebend blieben aber die Hausherren, die sich stets mit ein oder zwei Spielern vor dem gegnerischen Tor postierten und so immer brandgefährlich waren. In manchen Szenen aber auch etwas zu verspielt, was den VER-Angreifern angesichts der Überlegenheit aber niemand verübelte. Oder sollte der Sieg doch noch einmal in Gefahr geraten?

Im Schlussdrittel erhielt Manuel Kümpel ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk. Der zweite Keeper des VER, der am zweiten Weihnachtsfeiertag 29 Jahre alt wurde, löste Suvelo im Tor ab – und musste gleich hinter sich greifen. Velebny verkürzte auf 5:2, und Bad Tölz witterte nochmals seine Chance. Doch die „Wölfe“ agierten wieder konzentrierter und suchten ihrerseits die endgültige Entscheidung. Allerdings standen die Gäste in der Defensive nun stabiler. Und sie kamen vier Minuten vor dem Ende doch noch einmal auf 5:3 heran. Ein Tor, bei dem Kümpel im Selber Kasten eine recht unglückliche Figur abgab. Es war also völlig unnötig noch einmal ein wenig Zittern angesagt, ehe die über 2000 Selber Fans den dritten Sieg in Folge bejubeln durften.

„Wir haben uns im ersten Drittel richtig verarschen lassen“, bilanzierte Gästetrainer Florian Funk bei der Pressekonferenz. VER-Coach Cory Holden war, abgesehen von ein paar Nachlässigkeiten nach der deutlichen Führung, natürlich sehr zufrieden mit seiner Mannschaft. Im neuen Jahr wartet gleich wieder ein Höhepunkt auf die VER-Fans, die am 2. Januar mit dem Sonderzug nach Sonthofen reisen. Andreas Pöhner

Wir haben uns im ersten Drittel richtig verarschen lassen.
Florian Funk, Trainer des EC Bad Tölz

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